Clemenskapelle
Talweg 2, 65391 Lorch am Rhein
Bau - Brandopfer - und Wiederaufbau der Kirche St. Bonifatius
Die  alte Pfarrkirche St. Bonifatius wurde bis in das Jahr 1872 genutzt und  in ihrer Zeit zweimal Opfer der Flammen. 1801 brannte die Kirche mit  Pfarrhaus völlig aus, 1804 wurde die Kirche wiederhergestellt. 1872  wurde sie erneut durch Feuer zerstört, und man errichtete 1879, sieben  Jahre nachdem die alte Kirche aus dem 16. Jahrhundert (1551 Pfarrei )  dem Brand zum Opfer gefallen war, hoch auf dem Felsen über Lorchhausen,  dem "Bischofsberg", die heutige Pfarrkirche St. Bonifatius.
  Schließlich konnte die Kirche am 5. Juni 1879 durch Pfarrer Wilhelm  Aloys Ohlenschläger, am Patronatsfest des heiligen Bonifatius,  eingeweiht werden.  Wie aus der Chronik von Lorchhausen hervorgeht, fand  die bischöfliche Weihe (Konsekration) der Kirche 5 Jahre später am 5.  Juni 1884 durch den Bischof von Hildesheim, Dr. Wilhelm Jakobi, statt.  Die Kirche bot zur Zeit ihrer Weihung noch keinen Schmuck. In den  Folgejahren wurde sie jedoch zu einem Schmuckstück der Gemeinde. So  zeigt der Hochaltar von 1884 (ein Werk des Bildhauers Theodor Stracke  1842 – 1919) das Leben und Wirken des heiligen Bonifatius.
  
 Die  Pfarrkirche St. Bonifatius ist ein weithin sichtbarer Mittelpunkt von  Lorchhausen und Zentrum der religiösen Gebräuche. Sie ist eine  neugotische dreischiffige kreuzgewölbte Hallenkirche mit Querschiffen,  Chor mit polygonalem Schluss, einem Turm als Westvorbau. 
 Der  Architekt war Maximilian Emanuel Franz Meckel (* 28. November 1847 in  Dahlen (Mönchengladbach); † 24. Dezember 1910 in Freiburg im Breisgau).  Meckel entwarf mehr als 50 Kirchen, die meisten im neugotischen Stil.  Die große Zahl der Entwürfe ist zurückzuführen auf seine Tätigkeiten als  Diözesanbaumeister des Bistums Limburg von 1887 bis 1892, ab 1892 als  Erzbischöflicher Bauinspektor und ab 1894 als Erzbischöflicher  Baudirektor des Erzbistums Freiburg. Seine bedeutendste Aufgabe war die  Renovierung und Neugestaltung der Fassade des Römers, des  mittelalterlichen Rathauses von Frankfurt.
Text von Klaus-D. Wupper aus Witten



